Maschinenmenschen
Die Rasenmäher mähen, die Vertikutierer rattern, die Giftspritzer pumpen.
Industriemenschen treffen auf Natur.
Bei einem Besuch in Deutschland habe ich eine Thailänderin gefragt, was ihr an Deutschland besonders auffällt: “Für alles Maschinen” war die direkte Antwort.
So ist der fremde Blick durchaus erhellend.
Und so ist es auch im Garten.
Der Maschinenmensch trifft auf die Natur.
Er begegnet ihr mit Maschinen, er baut Linien, wagerecht und senkrecht, holt sich in Maschinenläden fachkundige Auskunft und verpasst der Natur ein maschinenmäßiges Aussehen.
Nun stellen wir mal eine frevlerische Frage.
Was passiert eigentlich, wenn der Mensch die Natur ohne Maschinen trifft?
Wird der Maschinenmensch vor lauter “Unkraut” nur noch in einer Vernichtungsmaschinerie denken?
Loslassen
Wer loslassen kann, der wird überrascht, weil vieles freundlicher und harmonischer wird.
Der Mensch gibt den Rahmen vor und läßt dann der Natur Luft und Licht zum Atmen.
Pflanzen gesellen sich zueinander, die sich mögen, Farben lösen sich fast wöchentlich ab und eine Landschaft entsteht, die sich wesentlich selbst ordnet, wenn man sie nur läßt.
Wenn der Mensch teilnimmt an diesen Entwicklungen, entwickelt sich auch der Mensch.
Es wird eine Welt sichtbar, die man nur entdecken kann, wenn man es zuläßt.
Akzeptieren können
Abwarten können, Akzeptieren können, Anschauen können.
Schauen wir doch einfach hin:
So wird der beginnende Frühling sichtbar. Der alte Apfel hängt noch und vorsichtig schauen die ersten Knospen in den Himmel.
Und dann sind die Hummeln da. Freudig sind sie Stunde für Stunde unterwegs und arbeiten schwingend und zu Dutzenden dort, wo es schmeckt.
Sobald die Knospen sich öffnen und die Blüten zu sehen sind, wird es auch unten auf der Erde bunt.
Wohin man den Blick auch wendet, überall strahlen freundlich Blumen und Pflanzen.
Alle Farben werden sichtbar, die wir als Teil der Natur sehen können.
Schnell wird eine Pracht sichtbar, die durch die starken Farben die grauen Tage vergessen macht.
Und dann übernimmt die Natur vollends das Zepter.
Dabei sind wir gerade einmal dem Mai entronnen und haben dem Juni Hallo gesagt.
Die Schönheit und die Formen wechseln jede Woche.
Und uns wird eine Landschaft geboten, die ihresgleichen in unserer Phantasie sucht.
So dürfen wir gespannt sein, was die Zeit bis zum Herbst uns noch zeigen wird, zumal hier Pflanzen zu sehen sind, die sich selbst angesiedelt haben als Einwanderer und Eingeborene im Bergischen.